Die Digitale Erinnerungslandschaft Tirol dokumentiert die Erinnerungsorte und -zeichen an die Opfer und Orte des Terrors des Nationalsozialismus. Für die Vermittlungsarbeit in den Schulen werden eine Reihe von Unterrichtsvorschlägen angeboten, unter anderem auch Videoclips.
DERLA besteht aus vier zentralen Elementen:
- Eine interaktive Karte der Erinnerung führt zu den einzelnen Erinnerungsorten und -zeichen. Sie macht deren Geschichte sichtbar. Filter- und Suchfunktionen unterstützen umfangreiche Recherchen.
- Im Archiv der Namen werden all jene Menschen, die auf den Erinnerungszeichen genannt werden, biografisch vorgestellt. DERLA setzt ihnen ein virtuelles Erinnerungszeichen.
- Im Vermittlungsportal sind zahlreiche Angebote für Schulen zu finden. Das historische Lernen mit DERLA kann sowohl vor Ort als auch im Klassenzimmer erfolgen.
- Die Wege der Erinnerung führen entlang kuratierter Routen in spezifische Themen der Geschichte des Nationalsozialismus und der Erinnerungskultur ein.
DERLA Tirol dokumentiert mit Stand Februar 2023 219 Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung und Befreiung in 58 Tiroler Gemeinden, sowohl fotografisch als auch in ihrer Entstehungsgeschichte.
Ferner wurden fünf Kriegerdenkmäler als Beispiel für die dominante Erinnerungskultur aufgenommen sowie neun Orte ohne Gedenkzeichen. Diese Leerstellen der Erinnerung fordern zum Engagement auf, weitere Erinnerungszeichen zu setzen; vor allem für jene Gruppen, die erinnerungskulturell immer noch vergessen sind: Jenische, Roma und Sinti, Zwangsarbeitskräfte, Deserteure, Verfolgte aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, Menschen, die als „Asoziale“ und Kriminelle gebrandmarkt wurden.
Darüber hinaus wurden die Kurzbiografien von 641 Personen, die auf den Erinnerungszeichen genannt sind, recherchiert.
Die Wege der Erinnerung bestehen aus thematisch zusammengestellten Routen (Widerstand, NS-Euthanasie etc.) und zeigen repräsentative Beispiele der Gedenkkultur in jedem Bezirk Tirols. Die ersten Beispiele sind bereits online, weitere folgen in den nächsten Monaten.
Die Vermittlungsangebote für Schulen sind nach drei Arten zu unterscheiden:
- Es gibt für jeden Bezirk das Porträt eines Menschen, um die Person hinter einem ausgewählten Gedenkzeichen zu erläutern.
- Dann gibt es Angebote, die sich der Geschichte einer Erinnerungskategorie widmen. Sie gehen Fragen nach, wie an Widerstand, NS-Euthanasie oder den NS-Massenmord an Jüdinnen und Juden erinnert wird.
- Zudem gibt es Angebote, die sich an bestimmte Schultypen richten, auch an Volksschulen und Berufsschulen.
Das Team von DERLA Tirol: Horst Schreiber (Projektleiter): ERINNERN:AT, PH Tirol; Irmgard Bibermann: ERINNERN:AT, PH Tirol; Christian Mathies: ERINNERN:AT, PH Tirol; Selina Mittermeier: ERINNERN:AT, Vorsitzende der Hochschulvertretung PH Tirol